„Wir sind immer die Guten“

Ein Interview ist heute in der „Frankfurter Rundschau“ erschienen. Marcus Kloeckner fragte u.a. nach dem Anlass und dem Titel des Buchs:

Und warum nun das Buch? Und vor allem der Titel: „Wir sind die Guten. Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren“?

Wir, der Westen, sind immer die Guten, weil wir Freiheit, Demokratie und Menschenrechte auf unsere Fahnen schreiben, wenn wir Krieg führen. Wir sind auch immer unschuldig, wenn wir dabei Länder besetzen, Städte zerstören, Zivilisten ermorden, Menschen foltern usw. – das sind „Kollateralschäden“, die wir zwar anrichten aber nicht beabsichtigen. Das tun nur die Bösen, Leute wie Putin, die nur aus reiner Machtgier handeln, wenn sie etwa Zivilflugzeuge vom Himmel holen, ohne einen Schuss abzugeben, aber es ist klar dass sie es waren. Weil sie die Bösen sind. Dem Publikum einen solchen Schwarz-Weiß-Film, ein „Blame Game“ auf Kindergartenniveau vorzuführen und es als Realität zu verkaufen, das ist die grundlegende Manipulation, der wir derzeit durch die Medien ausgesetzt sind. Und die auch dafür sorgt, dass die Suche nach einem etwas differenzierteren Verständnis denunziert und Russland-, oder Putinversteher zum Schimpfwort wird. Wo jedoch nicht mehr analysiert werden darf, da herrscht Ideologie, wo Verstehen verboten wird, regieren Glaubensbekenntnisse. Da mache ich nicht mit und bin deshalb bekennender „Putinversteher“.

Das ganze Interview hier.

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